Akita

Geschichtliche Herkunft

Der Nationalhund Japans dem zu Ehren beim Tower in Tokio zwölf Bronze-Statuen errichtet wurden, gilt als Glücksbringer und als Symbol für eine gute Gesundheit. Er ist sehr selbstbewusst und kräftig und benötigt eine konsequente Führung.

Japan, das Land der Mythologien und des Brauchtums, ist die Heimat des Akita Inu. In der japanischen Sprache heisst „Inu“ oder auch „ken“ Hund. Somit bedeutet „Akita Inu“ soviel wie „der Hund aus Akita“, einem Distrikt im Norden Japans auf der Insel Honshu. Fachleute sind der Meinung, dass es sich bei diesem Hund um eine sehr alte Rasse handle. So hat Berichten zufolge der Archäologen Dr. Saito bei Ausgrabungen an neolithischen Lagerstätten Knochen und Schädel von Hunden gefunden, die er in den Zeitraum 5000 v. Chr. festsetzte. In jener Zeit lebten diese Völker nomadisiert als Jäger und Sammler, deshalb nimmt man an, dass die ersten Hunde für die Jagd eingesetzt wurden.

Auch aus der Bronzezeit (etwa 2000 v. Chr.) hat man Figuren und Reliefs aus Ton gefunden, die einen Hund mit Stehohren und einer über dem Rücken getragenen, geringelten Rute darstellten. Die Figuren dienten meistens als Grabbeigaben. Die Autoren sind deshalb der Ansicht, dass es sich dabei um einen Urtyp handelt, dem „Nippon Inu“, der zwar in dieser Form heute nicht mehr vorkommt. Aus ihm sollen sich im Laufe der Geschichte die japanischen, spitzartigen Hunde entwickelt haben. Bereits in der Ära „Ashikaga“ (1338 bis 1565) wurden erste Zuchtbücher geführt. Dr. Saito, der Archäologe, ist der Ansicht, dass der Akita aus Kreuzungen mit dem alten Nippon Inu, einem grösseren Hund aus dem Norden und dem kleineren Chow Chow aus China entstanden sei. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Akita jedoch zwischen dem Tosa Inu und anderen europäischen Rassen gekreuzt mit dem Ziel, so einen grösseren Hund zu erhalten. Leider ging damit sein urtypisches japanisches Aussehen verloren.

Die Rekonstruktion des Akita

Aus diesem Grund beschlossen 1910 einige Züchter unter der Leitung von Dr. Kaburagi, den Akita in seine ursprüngliche Form zurück zu züchten. Es galt auch, den neuen Kreuzungen vom alten Akita-Typ mit Hunden des Tosa –Typ, die hauptsächlich für die berüchtigten Hundekämpfe gezüchtet worden waren, die 1910 verboten wurden, entgegenzuwirken.

In Bergregionen fanden die Züchter einige wenige Exemplare des alten „Matagi“ (Jagdhund), die zur Rückzüchtung beigezogen wurden.1927 wurde die „Akita Inu Hozonkai“ (AKIHO) gegründet, eine Vereinigung zur Erhaltung des Akita.

Als sie ihrem Rekonstruktions-Ziel nahe waren, erklärte im Juli 1931 die japanische Regierung den Akita zum Nationalhund. Damit diesem kulturellen Erbe ausreichend Sorge getragen wurde, war die Ausfuhr des Akita ab sofort verboten. Einige Jahre später brach der zweite Weltkrieg aus, was die Rasse fast zu Grunde richtete – eine traurige Tatsache, die auch so manch anderer Rasse in Europa widerfahren ist. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Japanische Kennel Club (JKC) gegründet.

Der Rassewandel war dennoch nicht abgeschlossen, denn eine Teilung der Rasse vom Akita und dem „Grossen Japanischen Hund“ fand erst viel später statt. Das Interesse nach dem 2. Weltkrieg in Amerika für den Akita war sehr gross, dabei entwickelte sich der Akita zu dem amerikanischen Typ, gross und kräftig, dabei wurden Deutsche Schäfer eingekreuzt, was sich auf sein Aussehen niederschlug.

Seit den 50 Jahren fand nochmals ein Wandel statt, aber erst Ende der 90iger Jahre setzte sich die FCI-Standardkommission durch und trieb die Teilung voran. Seit dem Datum 01.01.2000 gilt der Standard Nr. 255 für den Akita weiter, der „Grosse Japanische Hund“ erhielt die Nr. 344 und wurde in die FCI Gruppe 2, Sektion 4 eingeteilt.

Der Akita ist ein selbstbewusster Hund, der Haus und Hof vor Eindringlingen vehement verteidigt. Er ist intelligent, ruhig, robust und kräftig. Da er auf die Jagd nach Bären und Wildschweinen eingesetzt wurde, hatte er auch jeder Wetterlage stand zu halten. Ausgeprägt sind sein Jagd- und Schutztrieb.

Mit anderen Hunden ist er bisweilen dominant, die Rangordnung spielt beim Akita eine grosse Rolle, deshalb ist er nicht unbedingt leichtführig und wohl kein Hund für „Einsteiger“. Gut sozialisiert und mit Kindern gross geworden, das heisst bereits als Welpe integriert, kann er auch ein prima Familienhund sein, zuverlässig und treu.

In Japan galt er schon immer als Glücksbringer und als Symbol für eine gute Gesundheit. Bei der Geburt eines Kindes oder auch, wenn ein Mensch krank geworden war, wurden kleine Tonfigürchen in Form des Akitas überbracht, die den Wunsch nach Gesundheit symbolisierten.

Die Hunde besassen einen grossen Wert und waren zu den Zeiten der grossen Shoguns zum Statussymbol geworden. In der Ära der Shogun-Familie Tokugawa (1603 bis1867) soll der 5. Shogun Gesetze erlassen haben, wonach das Verletzen oder Töten eines Hundes mit Gefängnis oder gar mit dem Tode bestraft wurde. Das zeigt, dass schon damals dieser Hund Bestandteil der japanischen Mythologie war, was sich bis in die Neuzeit zu erhalten schien.

Erscheinungsbild

Der Akita hat einen grossen Schädel mit einer breiten Stirn und kurzem, geradem Nasenrücken. Der Fang ist mächtig und verjüngt sich allmählich ohne spitz zu werden. Die Augen sind klein, dunkel, leicht dreieckig und nicht zu weit auseinanderliegend. Die Ohren sind klein, dreieckig, dick und leicht nach vorn geneigt. Ein weiteres Merkmal ist die Rute, die dick und stark über den Rücken gerollt getragen wird.

Die Länge der Rute sollte ca. bis zum Sprunggelenk reichen. Das Fell ist dicht, hart und mittellang; die Unterwolle fein und üppig in den Farben rot-falbfarben, sesam (rot-falbfarbene Haare mit schwarzen Spitzen), gestromt und weiss. Die Widerristhöhe beträgt 67 cm für Rüden, 61 cm für Hündinnen (+/- 3cm).

Als Symbol der Treue galt „Hachiko“, der Hund des Professors Dr. Ueno. Jeden Abend holte „Hachiko“ seinen Herrn, der an der Universität von Tokio arbeitete, am Bahnhof ab. Als 1925 Professor Ueno in der Uni verstarb, wartete der Hund die ganze Nacht am Bahnhof. Auch die folgenden Jahre änderte der Hund seine Gewohnheiten nicht; jeden Abend ging er zum Bahnhof und wartete, um sein Herrchen dort in Empfang zu nehmen. 1935 starb „Hachiko“.

Heute steht sein bronzenes Abbild mitten im Gewühle des Shibuya-Bahnhofs in Tokio und versinnbildlicht die Treue des Hundes zu seinem Menschen.

FCI Gruppe 5

Spitze, Nordische Rassen, Urtypen

FCI-Nr. 255

Ursprungsland: Japan

ÜBERSETZUNG : Dr.J.-M. Paschoud

Akita Inu – FAQ

Ursprünglich waren die japanischen Hunderassen klein bis mittelgross, und es gab keine grossgewachsenen Hunderassen. Seit 1603 wurden in der Akita Region «Akita Matagis» (mittelgrosse Hunde zur Bärenjagd) zu Hundekämpfen verwendet. Von 1868 an wurde die Rasse mit dem Tosa und mit Mastiffs gekreuzt. Infolgedessen nahm die Rasse an Grösse zu, aber charakteristische Züge, die zum Spitz-Typ gehören, gingen verloren. Im Jahre 1908 wurden die Hundekämpfe verboten. Aber die Rasse überlebte dennoch, gedieh und entwickelte sich zu einer grossgewachsenen japanischen Rasse. Neun vorzügliche Exemplare dieser Rasse wurden dann im Jahre 1931 zu «Denkmälern der Natur» erklärt.
Während des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) war es üblich, Hundsfelle zur Herstellung von Militärkleidern zu verwenden. Die Polizei ordnete die Fest- und Beschlagnahme aller Hunde an, ausser den deutschen Schäferhunden, welche für militärische Zwecke vorbehalten waren. Verschiedene Liebhaber versuchten jedoch, das Gesetz zu umgehen, indem sie ihre Hunde mit deutschen Schäfern kreuzten.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, hatten die Akitas drastisch an Zahl abgenommen, und es existierten drei verschiedene Typen unter ihnen :
1) Matagi Akitas
2) Akitas für Hundekämpfe
3) Schäferhund-Akitas

Dies war eine stark verworrene Situation für die Rasse.

Während des Wiederaufbaus der reinen Rasse nach dem Krieg hatte Kongo-go, ein Hund aus der Blutlinie Dewa, vorübergehend einen ungeheuren Popularitätserfolg; dieser Hund liess in seinem Erscheinungsbild die Züge von Mastiffs und von deutschen Schäfer- hunden erkennen. Die Zahl der Züchter dieser Rasse nahm zu, und die Rasse hatte immer mehr Erfolg. Aber hellsichtige Liebhaber waren damit nicht einverstanden, diesen Typus als eigenständige japanische Rasse anzuerkennen und waren beflissen, die fremden Züge aus diesem Typus auszumerzen. In der Absicht, die Charakteristiska der urtümlichen Rasse wiederaufzubauen, führten sie Kreuzungen mit Matagi Akitas durch. Damit gelang es ihnen, die grosse, ursprünglich reine Rasse, die wir heute kennen, zu festigen.

Grosser, wohlproportionierter Hund von kräftigem Körperbau mit viel Substanz; sekundäre Geschlechtsmerkmale ausgeprägt; viel Adel und Würde in Bescheidenheit; robuste Konstitution.
Das Verhältnis von Widerristhöhe zur Körperlänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) beträgt 10 : 11; der Körper der Hündinnen ist etwas länger als der der Rüden.
Ruhig, treu, gehorsam und aufnahmefähig.

Schädel : Der Schädel ist im Verhältnis zum Körper gut proportioniert; Stirn breit mit deutlicher Stirnfurche, ohne Falten.

Stop : Ausgeprägt.

Nasenschwamm : Gross und schwarz. Nur bei Hunden mit weissem Haarkleid ist ein leichter, diffuser Pigmentmangel am Nasenschwamm zulässig, schwarz bleibt stets die bevorzugte Farbe. .

Fang : Von mittlerer Länge und kräftig; er ist am Ansatz breit und verjüngt sich allmählich ohne spitz zu werden. Nasenrücken gerade.

Kiefer / Zähne : Kräftiges Scherengebiss.

Lefzen : Straff anliegend.

Backen : Mässig entwickelt.

Augen : Verhältnismässig klein, nahezu dreieckig, da der äussere Augenwinkel leicht nach oben verzogen ist; mässig auseinanderliegend; von dunkelbrauner Farbe, je dunkler, umso besser.

Ohren : Verhältnismässig klein, dick, dreieckig, mit leicht abgerundeter Spitze, mässig weit auseinandergesetzt, aufrecht und leicht nach vorne geneigt getragen.

Dick und muskulös, ohne Wamme, in guter Proportion zum Kopf.

Rücken : Gerade und kräftig.

Lenden : Breit und muskulös.

Brust : Brustkasten tief, Vorbrust gut entwickelt; Rippen mässig gewölbt.

Bauch : Gut aufgezogen.

Hoch angesetzt, dick, gut und fest eingerollt über dem Rücken getragen; bei heruntergezogener Rute reicht die Spitze fast bis zum Sprunggelenk.

Für Rüden 67 cm, für Hündinnen 61 cm.

Eine Abweichung von plus oder minus 3 cm wird toleriert.

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Rüdenhafte Hündinnen

Hündinnenhafte Rüden

Vor- und Rückbiß

Fehlende Zähne

Schwarz oder blau gefleckte Zunge

Helle Iris

Kurze Rute

Ängstlichkeit

Nicht aufrecht getragene Ohren

Hängend getragene Rute

Langes Haar (zottig)

Schwarze Maske

Abzeichen auf weissem Grund

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Deckhaar hart und gerade, Unterwolle weich und dicht; am Widerrist und an der Kruppe etwas länger; an der Rute ist das Haar am längsten.

Rot-falbfarben, sesam (rot-falbfarbene Haare mit schwarzen Spitzen), gestromt und weiss. Alle angeführten Farben ausser Weiss müssen « Urachiro » aufweisen (Urachiro = weissliches Haar seitlich am Fang und an den Backen, an der Unterseite des Kiefers, des Halses, der Brust, des Körpers und der Rute und an der Innenseite der Gliedmassen.)

Schultern : Mässig schräg und gut ausgebildet.

Ellenbogen : Dicht am Körper.

Unterarm : Gerade, mit kräftigen Knochen.

Gut entwickelt, kräftig, mässig gewinkelt.
Dick, rund, gewölbt; Zehen eng aneinanderliegend.
Elastischer und kraftvoller Bewegungsablauf.

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