Ein bisschen «schmuch» war mir schon ums Herz, als wir uns am Samstagmorgen auf den Weg nach Schwörstadt machten.  Weder hatte ich schon auf einem Board gestanden, noch wusste ich, was Yukiko, unsere Shibadame, davon halten würde, sich auf so wackelige Weise fortzubewegen. Zum Glück waren wir nicht alleine. Zensei, Yukikos Cousin, und seine Chefin waren mit von der Partie.

Ausserdem wussten wir ja, dass wir auf fachkundige Hilfe zählen konnten. In Schwörstadt trafen wir dann noch weitere Wagemutige und bald schon waren alle Menschen und Hunde in Fahrgemeinschaften eingeteilt und machten sich auf den Weg nach Bad Säckingen. Dort angekommen konnten wir erst einmal feststellen, was der Himmel von unserem Vorhaben hielt: nämlich gar nichts! Er donnerte, blitzte und sparte auch nicht mit Regen. Nachdem das Gewitter – nicht der Regen! – abgezogen war, gab es eine kurze Einweisung, und schon ging es los. Das «schmuche» Gefühl war weg – nass waren wir ja schließlich schon.  Frohgemut kletterten alle auf ihre Bretter und machten sich je nach Erfahrung elegant im Stand oder erst vorsichtig im Knien auf den Weg flussabwärts. Schon bald gab es den ersten «Alarm», weil ein Brett zu nah ans Ufer gekommen war und der darauf befindliche Hund die Fortbewegung an Land der auf dem Wasser vorzog. Doch mit Hilfe der anderen Gruppenmitglieder wurde der Flüchtling wieder eingefangen und die Reise auf dem sanft strömenden Fluss konnte weitergehen. Bis mich der Übermut packte! Weil meine Knie schmerzten, wollte ich vom Kniestand in den Stand wechseln. Das hätte ich vielleicht vorher üben sollen. Die Knie zitterten, das Brett wackelte, die Arme ruderten, und schon konnte ich mich davon überzeugen, dass der Rhein an diesem Tag freundlich und warm war. Alles also kein Problem.  Kein Problem? Yukiko war anderer Meinung und machte sich schnellstens auf den Weg ans Ufer.  Wieder ertönte in der Gruppe der Ruf «Aufpassen! Der Hund will an Land.» Doch dieses Mal waren wir zu langsam, und Yukiko im Gebüsch verschwunden, ehe wir sie erreicht hatten.  Dank Tines tatkräftigem Einsatz war die Ausreisserin aber bald zurück, und wir konnten die Fahrt fortsetzen – ich nun allerdings im Sitzen.  So langsam setzte sich die Sonne durch, und bald erreichten wir den Rastplatz mit dem liebevoll angerichteten Buffet voller Köstlichkeiten. Dank des Fahrdienstes von Brigitte Wüthrich konnte ich die nassen Kleider loswerden und bald einmal starteten wir den zweiten Teil unserer Fahrt. Der Fluss wie ein Spiegel, die Sonne auf Haut und Hundepelz, das Ufer grün und abwechslungsreich. Viel zu schnell war Schwörstadt erreicht. Hunde, Menschen und Bretter (bei den meisten in dieser Reihenfolge!) gingen wieder an Land. Wir überliessen die Bretter den bewährten Händen von Tine, unserer Instruktorin von «Tine4pets» und machten uns zögerlich wieder auf den Weg in den Alltag. Ich habe schon mit Yukiko gesprochen. Wenn es unsere Agenda zulässt, sind wir nächstes Jahr wieder dabei!

Einen herzlichen Dank an unsere Autorin Brigitte Pastewka.

Die knapp anderthalbstündige Wanderung ging durch den Park des Grand Resort Bad Ragaz und anschliessend rund um den Giessenpark.

Eindrücke von der Wuffwanderung vom Sonntag, dem 22. Mai 2022.
Start des knapp einstündigen Rundgangs war das Restaurant Baslerhof in Bettingen (BS).