Hokkaido

Geschichtliche Herkunft

Der Hokkaido teilt seinen Namen mit der japanischen Insel Hokkaido, nördlich von Honshu. Das Volk der Ainu hielten als erste Menschen vor über 3000 Jahren den Hokkaido. In der unwirtlichen Gegend auf gut 1000 Meter Höhe mussten die Menschen und Hunde ihr Leben meistern. Dabei dienten die Tiere den Jägern als als Hilfe bei der Jagd auf Bären und Grosswild, sowie auch beim Fischfang. Sie mussten jeweils die grossen Tiere in Schach halten bis die Jäger aufschliessen konnten. Die Ainus betrachteten die Bärenjagd als rituelle Handlung und feierten diese dementsprechend. Die Hunde wurden deshalb genauso geerht.

Der Hokkaido gehört zu den ältesten Hunderassen der asiatischen Welt und zählt deshalb auch zum kulturellen Erbe der japanischen Inseln. Im Jahr 1937 wurde der Hokkaido sogar zum “Denkmal der Natur” ernannt und wird seitdem als Rasse geschützt.

Da die Inselregionen in der der Hokkaido lebte nur schwer zugänglich war, bewahrten diese Hunde über Jahrhunder ihren Rassestandard. Auch deshalb ist der Hokkaido bis heute eine sehr seltene Hunderasse, die ausser in Japan sehr selten gesehen werden.

Erscheinungsbild

Die Hunderasse ist sehr agil und leichtfüssig, zudem besitzen Sie ein lebhaftes Gemüt. Der muskulöse Körperbau und deren Konturen sind sauber erkannbar und zeugen von einer enormen Kraft und Ausdauer. Der Hokkaido besitzt zudem einen robusten Knochenbau bei einem mittelgrossen und wohlproportionierten Körper. Das Fell ist widerstandsfähig, besteht aus harten, geraden Deckhaaren und einer weichen, dichten Unterwolle. Der Hokkaido kommt ihn einigen Farbvarianten daher, sein Nasenschwamm ist in der Regel schwarz, kann aber bei weissen Hunden schon mal fleischfarben sein. Einige Hokkaidos haben ausserdem eine blauschwarze Zunge, was auf eine entfernte Verwandschaft mit dem Chow-Chow hinweisen könnte.

Äusserlich ähnelt ehr dem ebenfalls aus Japan stammanede Akita. Vergleichsweise besitzt der Hokkaido einen breiten Kopf mit kleinen, dunklen Augen und aufstehende, nach vorne geneigte Dreiecks-Ohren. Die Rute trägt er spitztypisch gerollt oder gebogen über dem Rücken. Mit einer Körpergröße von 45,5 bis 51,5 cm gehört der Hokkaido zu den mittelgroßen Hunden.

Wesensmerkmale und Eigenschaften

Der Hokkaido ist ein äusserst sensibler Hund, der bei ungerechter Behandlung schnell auf stur schaltet. In der Regel ist er als ruhiger und gelassener Zeitgenosse zu beschreiben, kann aber in gewissen Situationen wütend werde und dem Besitzer schon mal die Stirn bieten.

Fremden begegnet der Hokkaido eher mit Zurückhaltung und vermittelt damit einen edlen Eindruck. Sein Beobachtungssinn setzt er ein um blitzschnell einzugreifen, falls Gefahr droht. Trotz der vornehmen und edlen Art ist die Rasse für ihre Naturverbundenheit bekannt. Eisige Kälte und starker Schneefall kann ihnen nichts anhaben. Die Arbeit bei Wind und Wetter geniesst der Hokkaido regelrecht. Seine ausdauernde und flinke Art zeichnen den sportlichen Vierbeiner aus. Besonders bei der Jagd kann der Hokkaido sein Können unter beweis stellen.

Erziehung

Der Hokkaido dient einzig und allein seinem Rudelführer, zwar akzeptiert und beschützt er auch andere Familienmitglieder, Kommandos oder Wiesungen von ihnen ignoriert der stolze Rassenhund gerne einmal.

Es liegt also auch hier in der Verantwortung des Herrchens oder Frauchens Regeln für das Zusammenleben festzusetzen und konsequent zu vermitteln. Aufgrund der Dominanz des Hokkaido stellt dies selbst für erfahrene Hundeführer eine Herausforderung dar.

Ein Hokkaido möchte weder als Kuscheltier noch als Spielzeug missbraucht werden. Diese Regel müssen besonders in einem Kinderhaushalt klar kommuniziert werden. So steht der Hokkaido den Kindern als überaus treuer und ernsthafter Wachhund zur Seite.
Der Jagdtrieb des Hokkaido ist ebenfalls stark ausgeprägt, weshalb eine artgerechte, physische und geistige Auslastung für ihn unumgänglich ist.

Prägung der Welpen

Der Besuch einer erfahrenen Hundeschule kann von grossem Vorteil sein, damit der Hokkaido in sozialen Banden gestärkt wird und lernt mit anderen Hunden umzugehen. Die richtige Wahl der Hundeschule ist hier von grosser Wichtigkeit, am besten erkundigt man sich vorab über die Erfahrung mit Japanischen Spitzen oder ähnlichen Rassevertretern. Die Sozialisierungsphase wird besonders im Welpenalter oft falsch angegangen, was nur schwer wieder korrigiert werden kann.

Dementsprechend muss es Aufgabe, ja sogar Pflicht jedes Züchters sein mitzuhelfen, die natürlich sorgsam gepflegten Welpen tiergerecht aufwachsen zu lassen, sie möglichst umsichtig zu prägen, ihnen ausserordentlich viel Abwechslung angedeihen zu lassen, um ihnen zur vollen, körperlichen Entwicklung und ausgeglichenen, seelischen Entfaltung zu verhelfen, damit sie mit dem bestmöglichen Rüstzeug für das spätere Leben gewappnet sind.

Haltung und Pflege

Das Fell des Hokkaidos muss regelmässig gepflegt werden. Während des Fellwechsels (zweimal jährlich) empfiehlt sich tägliches bürsten. So kann auch der Haarverlust in der Wohnung verringert und verkürzt werden.

Das Fell des Hokkaidos überzieht ein natürlicher Schutz, weshalb übermässiges Baden der Haarkultur schadet, es sollte hier also nur ein mildes Hundeshampoo benutzt werden und bei leichter Verschmutzung gänzlich auf Baden verzichtet werden.
Es ist allerdings sinnvoll, bereits Welpen ans Baden zu gewöhnen. Auch die Krallenpflege /-kürzung sollte von Welpenalter an trainiert werden, dies beugt Verletzungen vor.

Ein weiterer Aspekt eines artgerechten Hundelebens ist die Ernährung. Wenn möglich empfiehlt es sich auch hier eine Hokkaido gerechte Ernährung auf die Beine zu stellen. In Japan verdient sich die Rasse ihr Futter durch die Jagd. So fressen sie das, was vom erbeuteten Tier übrig bleibt. Wer den Hokkaido als Familien- und Begleithund hält, wird diese ursprüngliche Ernährungsweise jedoch eher nicht beibehalten können. Es empfiehlt sich hier also auf die möglichst ursprünglichste Art zu ernähren, so greifen zum Beispiel viele Hundebesitzer auf die BARF-Methode zurück, welche sich mit der „biologisch artgerechter Rohfütterung“ auseinandersetzt.

Kauf eines Hokkaido

Wer sich für den Kauf des Hokkaido interessiert, sollte sich im Klaren sein, dass die Suche nach einem geeigneten Züchter ein Weilchen dauern könnte. Ausserhalb von Japan ist diese Rasse nur sehr selten anzutreffen. So gibt es leider auch in der Schweiz noch keinen zertifizierten SKAS-CSSA Hokkaido Züchter. Bei dem Wunsch einen Hokkaido zu kaufen, muss man sich deshalb auf eine weite Anreise gefasst machen, weshalb man sich vorher ausgiebig über die Adoption eines Welpen aus dem Ausland informieren sollte.

Vermeiden Sie unbedingt Vermehrer, die vorgeben, Ihnen einen Hokkaido-Welpen zu verkaufen – diese sind in der Regel nur auf schnellen Gewinn aus und Sie erhalten auf diese Art kaum einen würdigen Rassevertreter.

Nichtsdestotrotz gibt es zum Beispiel in Dänemark, den Niederlanden, Frankreich, Estland und Deutschland vereinzelt Liebhaber, die sich der Zucht dieser besonderen Hunde verschrieben haben.Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Welpen gültige, anerkannte FCI-Ahnentafeln besitzen.

Der SKAS wacht sorgfältig über das Zuchtgeschehen der von ihm betreuten Rassen und verhindert mit umsichtigen, zweckdienlichen Zuchtbestimmungen das Ausbeuten der Zuchttiere. Welpen und Haltungsbedingungen unterliegen regelmässigen Kontrollen. Der Käufer hat somit die Möglichkeit, in den obligatorischen Kontrollbericht Einblick zu nehmen und sollte davon auch Gebrauch machen.

Zu guter Letzt…

Um den Ansprüchen des Hokkaido gerecht zu werden, benötigt es doch einiges. Zweifellos gehört diese Rasse zu den eher anspruchsvolleren, die sich mit einer kleinen Stadwohnung und kleineren Spaziergängen nicht zufrieden geben. Wie bereits bemerkt, benötigt der Hokkaido geistige sowie körperliche Auslastung. Wer seinen Vierbeiner also nicht zur Jagd einsetzt, sollte deshalb unbedigt für genügend Alternativen sorgen.

Ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, gespickt mit kurzen Badeeinheiten in Bächen oder Seen oder mit abwechslungsreichen und spannenden Aufgaben, gehören beim Hokkaido zum Pflichtprogramm eines jeden Halters. Weshalb der Hokkaido auch am besten in der Natur aufgehoben ist. Ein Grundstück auf dem Land oder in den Bergen, mit grossem Garten sind hier schon fast Pflicht.

Zudem benötigt man genügend freie Zeit und die Bereitschaft, sein Leben an die Haltung eines Hokkaido anzupassen. Die Entscheidung für ein Leben mit einem Hokkaido bedeutet, grosse Verantwortung auf sich zu nehmen.
Wer bei schlechtem Wetter das Haus nicht verlassen will, ist mit dieser Rasse nicht gut bedient.
Zudem sollte man sich über die Finanziellen sowie Zeitlichen Aufwendungen im Klaren sein. Sollte dies alles Berücksichtigt und zu Herzen genommen werden, kann man sich auf ein wundervolles, spannendes und vielseitiges Leben mit seinem Begleiter freuen.

Kontaktieren Sie uns bei weiteren Fragen!